Zubaudeckel und Einmaldegression

Harte Daumenschrauben für die Windindustrie?
Ein Resümee von Nicolai Herrmann und Daniel Peschel
-mit freundlicher Genehmigung-

Feste Brutto-Zubaumenge ab 2017

Die im Vorfeld zur Gesetzesnovelle am häufigsten diskutierte Frage war wohl die nach dem Ausschreibungsvolumen in den ab 2017 stattfindenden Auktionen für Windenergie an Land. Der erste Referentenentwurf enthielt eine „Weltformel“, welche Onshore-Windenergie zum nachrangigen Lückenfüller zur Erreichung der EE-Ziele gemacht hätte. Diese Regelung ist im jetzigen Beschluss gestrichen worden und durch eine feste Ausbau-Obergrenze ersetzt worden. Von Seiten der Windindustrie wurde eine großzügige Zubaumenge von mindestens 2.500 MW/Jahr netto (d.h. ohne die für Repowering / Bestandserhalt notwendigen Kapazitäten) gefordert. Dieser Forderung ist die Politik nicht vollumfänglich nachgekommen. Stattdessen schreibt der Kabinettsentwurf eine Brutto-Zubaumenge von 2.800 MW jährlich fest. weiterlesen…

EEG wird auf Wettbewerb umgestellt

Bundesregierung legt Gesetzentwurf vor

Weil der Wettbewerb bei der Förderung Erneuerbarer Energien in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen soll, werden neue Wind-, PV- und Biomasse-Anlagen ausgeschrieben, damit „die Zahlungen, die die erneuerbaren Energien für den Betrieb ihrer Anlagen benötigen, wettbewerblich ermittelt werden“ können, heißt es in dem von der Bundesregierung in den Bundestag eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Einführung von Ausschreibungen für Strom aus erneuerbaren Energien und zu weiteren Änderungen des Rechts der erneuerbaren Energien (18/8832). Der Ausbaukorridor solle eingehalten werden – meldet der parlamentseigene Dienst heute im Bundestag (hib). weiterlesen…

Deutschland liegt zurück…

…bei der Einhaltung der Pariser Klimaziele

Deutschland muss erheblich mehr Ökostrom produzieren als bislang geplant (das heißt: jährlich 15 Gigawatt PV-Leistung neu installieren), wenn es die Pariser Klimaziele nicht deutlich verfehlen will. Das hat Greenpeace Energy in einer Studie die Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW Berlin) ermitteln lassen. Die „Sektorkopplungsstudie“ rechnete erstmals neben dem Stromsektor auch den Energiebedarf von Verkehr, Wärmeversorgung und Industrie ein. weiterlesen…

„Tag des Windes“

…doch Erfolge der vergangenen Jahre stehen durch Reformstau beim Ökostromgesetz in Frage

Pünktlich zum internationalen „Tag des Windes“ am 15. Juni, an dem weltweit auf die saubere und sichere Stromerzeugung durch Windkraftanlagen aufmerksam gemacht wird, präsentierte das österreichische Verkehrs- und Technikministerium (bmvit) die Marktentwicklung der Windbranche im vergangenen Jahr. Mit einem Branchenumsatz von 1,1 Mrd. Euro trage die Windenergie entscheidend zur österreichischen Wirtschaftsleistung bei, heißt es in einer Studie. weiterlesen…

Vogelschutz-Wind-Kontroverse geht in neue Runde

Neue Studie: Windkraft bedroht Mäusebussard-Bestand (doch) nicht

Entgegen den Ergebnissen der sogenannten Progress-Studie, gefährden Windparks den Bestand von bedrohten Vogelarten nicht. Vielmehr handle es sich hierbei um ein Scheinproblem, teil Hans-Josef Fell mit. Zu dieser Erkenntnis komme eine jüngst vom Umweltbüro KohleNusbaumer in Lausanne veröffentlichte neue Studie, in deren Mittelpunkt wieder die Auswirkungen von Windkraftanlagen auf den Bestand des Mäusebussards standen. Damit geht der Streit zwischen Wind-Fans und Naturschützern (siehe: solarify.eu/neues-von-rotmilan-und-maeusebussard) in eine neue Runde. weiterlesen…

Energiewende vorantreiben oder ausbremsen?

Klare Kante für die Erneuerbaren Energien und mehr Klimaschutz

Dunkle Wolken über Windgeneratoren in der Wustermark - Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für SolarifyIn der Solar- und Windtechnologie ist Deutschland bis heute führend. Die Branche hat 350.000 Arbeitsplätze in der Bundesrepublik geschaffen. Weltweit wird inzwischen mehr Geld in Erneuerbare Energieerzeugung investiert als in konventionelle Kraftwerke. Über 8 Millionen Arbeitsplätze zählt diese internationale Branche inzwischen weltweit. „Es ist paradox, dass wir Deutsche wieder einmal einen weltweiten Trend auslösen und dann, wenn sich eine entsprechende Wirtschaftsbranche positiv entwickelt, steigen wir aus und überlassen den Markt anderen“ sagt Dr. Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE). weiterlesen…

„Kein Kahlschlag bei der Windenergie!“

Grüne Energieminister fordern konsequenten Ausbau von Erneuerbaren Energien und Stromleitungen

Grünes Licht für Windenergie - Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für SolarifyEinen Tag vor der Sonder-Ministerpäsidentenkonferenz zum EEG in Berlin forderten die grünen EnergieministerInnen und Senatoren der Länder in einer gemeinsamen Presseerklärung die Bundesregierung auf, an dem im Jahr 2014 vereinbarten Kompromiss festzuhalten, jährlich 2.500 Megawatt Windenergie an Land plus Repowering zuzubauen.

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WamS: Gabriel kürzt Windförderung

Bisher stärkster Einschnitt

„Würgt Berlin den Windkraft-Boom ab?“ fragt , und begründet die Frage damit,  Wirtschaftsminister Gabriel wolle nicht „gleich zu Beginn seiner möglichen Kanzlerkandidatur einen Strompreisschock verantworten“. Gestern erst (21.05.2016) hatte die Süddeutsche Zeitung gemeldet, das BMWi fürchte eine starke Erhöhung der EEG-Umlage. weiterlesen…

Teures Abregeln

Netzstabilisierung erstmals über Milliardengrenze

Hochspannungsmasten und Windenergie bei Nauen, Brbg. - Foto © Dieter Fichtner, Agentur ZukunftVerbraucher zahlen für nicht produzierten Strom: Weil nach wie vor zu viel (Braun-)Kohle-Strom im Netz ist, wegen des Booms Erneuerbarer Energien und aufgrund des unseligen Merit-Order-Effekts müssen die Betreiber zur Stabilisierung des Netzes neben konventionellen Kraftwerken immer mehr Windräder abregeln, wenn ihr Strom das Netz zu destabilisieren droht. Die Wind- und Solarparkparkbetreiber erhalten Vergütungen für den nicht produzierten Strom. Das soll sich ändern, meldet die WirtschaftsWoche. weiterlesen…

Wenig Freude an EEG-Novelle 2016

BMWi leitet Länder- und Verbände-Anhörung ein – scharfe Kritik

Das BMWi hat laut einer Mitteilung am 14.04.2016 die Länder- und Verbände-Anhörung zum EEG 2016 eingeleitet. Letztere reagierten spontan mit scharfer Kritik. Der Anteil der Erneuerbaren am Stromverbrauch solle steigen, schreibt das Ministerium. Das EEG 2016 sei das zentrale Instrument, um das Ausbauziel (bis 2050 von derzeit 32 auf mindestens 80 %) „geordnet zu erreichen“. Künftig sollen die EEG-Vergütungen nicht mehr staatlich festgelegt, sondern durch Ausschreibungen wettbewerblich am Markt bestimmt werden. weiterlesen…